Philip Morris lobt zum dritten Mal den Award Power for Democracy aus, um einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie zu leisten und bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Gewürdigt werden bis zu drei Initiativen, die sich in herausragender Weise für die freiheitlich-demokratische Grundordnung und ein friedliches Zusammenleben einsetzen. Die Preisträgerinitiativen wurden im Herbst 2024 im Rahmen einer Preisverleihung geehrt und erhielten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro.
Der Award ergänzt das bestehende gesellschaftspolitische Engagement von Philip Morris: Neben dem Kunst- und Kulturförderpreis The Power of the Arts und der Studie zur Lebenswirklichkeit in Deutschland Wie wir wirklich leben trägt Power for Democracy dazu bei, den demokratischen und freiheitlichen Diskurs in der Gesellschaft zu stärken und die Grundwerte der Demokratie zu fördern.
Wir finden: Die Idee der Demokratie braucht mehr Unterstützer:innen. Pluralität, Diversität und demokratischer Diskurs sind die Eckpfeiler einer funktionierenden Demokratie – und damit einer gesunden, funktionierenden Gesellschaft. Wir brauchen den Wettstreit der Ideen, das Abwägen von Argumenten, um zu einem Konsens oder Kompromiss zu finden. Es liegt in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen, aktiv für die freiheitlich-demokratische Grundordnung und die Stärkung liberaler Gesellschaftsstrukturen einzutreten.
In diesem Kontext sind auch Wirtschaftsunternehmen über ihren engeren wirtschaftlichen Unternehmenszweck hinaus als gesellschaftliche Akteure gefordert. Philip Morris sieht sich daher in der Verantwortung, durch sein Engagement und konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie und zur Förderung politischer Bildung die Diskursfähigkeit in der Gesellschaft zu stützen.
Bereits seit Jahren engagiert sich Philip Morris für eine offene demokratische Gesellschaft. Als guter Unternehmensbürger sehen wir uns in der Verantwortung, uns aktiv für den demokratischen Willensbildungsprozess in Deutschland einzusetzen – wir nennen es Corporate Democratic Responsibility.
Zu unserem Engagement gehören die Studie zur Lebenswirklichkeit in Deutschland Wie wir wirklich leben, die konstruktive Impulse für das demokratische Miteinander geben soll, und der Förderpreis The Power of the Arts, mit dem herausragende Kunst- und Kulturprojekte ausgezeichnet werden, die sich für eine weltoffene und inklusive Gesellschaft einsetzen.
Mit dem Award Power for Democracy für herausragendes demokratisches Engagement haben wir seit 2021 einen neuen Baustein etabliert, um den demokratischen und freiheitlichen Diskurs in unserer Gesellschaft zu stärken.
Mit dem Award Power for Democracy werden Organisationen und Initiativen gewürdigt, die durch ihr Engagement einen Beitrag zur Förderung und Stärkung der Demokratie leisten.
Die Auswahl der Preisträger erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren durch ein Expert:innen-Gremium und eine Jury. Eigenbewerbungen sind nicht möglich. Ausgezeichnet werden bis zu drei Preisträger. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro verbunden. Die Auszahlung des Preisgeldes erfolgt in Kooperation mit der International Giving Foundation des Deutschen Stiftungszentrums im Stifterverband.
Nominiert werden die demokratiefördernden Organisationen und Initiativen von einem divers besetzten Expert:innengremium, das ein breites Spektrum an Organisationen und Institutionen in den Blick nimmt.
Politikberater, Dozent für politische Kommunikation, Blogger
Martin Fuchs berät Regierungen, Parlamente, Parteien und Verwaltungen in digitaler Kommunikation. Er ist Dozent für politische Kommunikation an verschiedenen Hochschulen. Als Hamburger Wahlbeobachter bloggt er über Digitalisierung in der Politik und ist Kolumnist des Magazins “politik & kommunikation”. Ehrenamtlich ist er u.a. als Beirat der Social Media Week Hamburg sowie als Fellow der Initiativen Brand New Bundestag und JoinPolitics aktiv. An den aktuell erschienen Büchern “
Demokratieverstärker” und “Parlamentarische Demokratie heute und morgen” ist er als Mitautor beteiligt.
Referent Das Progressive Zentrum
Als Referent für Grundsatzangelegenheiten des Berliner Think Tanks Das Progressive Zentrum betreut Paul Jürgensen Projekte in den Themenfeldern gerechte Transformation und progressives Regieren. Zuvor war er am gleichen Institut Project Manager im Programmbereich Zukunft der Demokratie. Paul Jürgensen ist u.a. Ko-Autor des Buches “Schleichend an die Macht” sowie der Studie “Brücken bauen für die Demokratie”. Er studierte Staatswissenschaften und Politics, Economics and Philosophy in Passau, Hamburg und Cardiff.
Projektkoordinatorin Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München, Gründungsdirektorin Zentrums Den Menschen im Blick
Dr. Britta Schellenberg ist Projektkoordinatorin am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gründungsdirektorin des Zentrums Den Menschen im Blick.Britta Schellenberg denkt und arbeitet fachübergreifend. Sie hat Spaß daran, Inhalte, Praktiken und Menschen zusammenzuführen und erlebt Perspektivenvielfalt als Grundlage eines wertschätzenden Miteinanders und Motor von Innovation. Sie forscht zu pluralen Demokratien, Vorurteilen und Diskriminierung, zudem entwickelt sie Bildungsprogramme für Mitarbeitende und Führungskräfte.
Politologin, zertifizierte interkulturelle und Antidiskriminierungstrainerin
Dr. Carolina Tobo Tobo ist Politologin, zertifizierte interkulturelle und Antidiskriminierungstrainerin. Sie kommt aus Kolumbien und lebt seit zwanzig Jahren in Deutschland. Als Wissenschaftlerin und im ehrenamtlichen Engagement setzt sie sich mit den Themen streitbare Demokratie, Rechtsextremismus und –populismus, Integration und politische Kultur auseinander. Sie war Mitinitiatorin der Bewegung „Pulse of Europe“ in Bonn und Vorstandsmitglied der AG Migration und Vielfalt der SPD auf Bundes- und Landesebene. Aktuell arbeitet sie als Referentin der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Über die Preisvergabe entscheidet anschließend eine von dem Unternehmen unabhängige, interdisziplinär besetzte Jury. Ihre Mitglieder sind anerkannte und renommierte Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Medien, Politik und Gesellschaft.
Die Jury sichtet die von dem Expert:innengremium nominierte Auswahl und wählt die Preisträger aus.
Diplom-Psychologe, Mitbegründer des rheingold-Instituts und Bestsellerautor
Stephan Grünewald (geb. 1960) ist Diplom-Psychologe, Mitbegründer des renommierten rheingold-Instituts und Bestsellerautor. Er studierte Psychologie an der Universität Köln. Der „Psychologe der Nation“ (Frankfurter Allgemeine) ist ein viel gefragter Experte in den Medien. 2006 erschien sein erstes Buch „Deutschland auf der Couch“ (Campus), 2008 „Köln auf der Couch“ (Kiwi), das ebenfalls zum Bestseller wurde, 2013 „Die erschöpfte Gesellschaft. Warum Deutschland neu träumen muss“ (Campus) und 2019 sein neustes Buch „Wie tickt Deutschland? Psychologie einer aufgewühlten Gesellschaft“ (Kiwi).
Journalistin und Politikwissenschaftlerin
Sham Jaff ist Journalistin und Politikwissenschafterlin in Berlin. Sie schreibt den wöchentlichen Newsletter “what happened last week” über unterrepräsentierte Nachrichten aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Jaff hostet außerdem verschiedene Podcasts, wie zum Beispiel “190220 – Ein Jahr nach Hanau”, ein Spotify Original podcast der mit dem Grimme Online Award 2021 ausgezeichnet wurde.
Journalist, Direktor Institut für Medien- und Kommunikationspolitik
Leonard Novy ist Publizist und Direktor des gemeinnützigen Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM). Zudem berät und unterrichtet er zu Themen rund um Demokratie, Medien und politische Kommunikation, u.a. an der Hertie School of Governance und am Forum Journalismus und Medien Wien. Nach Studium, Promotion und Forschungsaufenthalten in Berlin, Cambridge (MPhil, PhD) und Harvard diverse Positionen in Think Tanks, Stiftungen und Journalismus, u.a. als Autor für Radio und Print und Produzent politischer Talkformate wie der „ProSieben Bundestagswahlshow“. Novy engagiert sich für Medienfreiheit und in der Journalistenausbildung, u.a. als Beiratsmitglied und Kurator der internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter die Monografie „Imagining the Future of Europe. National Identity, Mass Media and the Public Sphere in the European Union“.
Professor für Soziologie, Gründer Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft
Matthias Quent (geb. 1986) ist Professor für Soziologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er gründete und leitete bis 2022 das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena. Quent forscht und lehrt unter anderem zu Rechtsradikalismus, Folgen der Digitalisierung, zu Demokratieförderung und zu gesellschaftspolitischen Fragen der ökologischen Transformation. Als medial gefragter Experte, Redner und Sachverständiger berät und unterstützt er Aktivitäten zur Stärkung demokratischer Kultur in unterschiedlichen Kontexten. Sein Sachbuch „Deutschland rechts außen“ (Piper, 2019) stand auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde mit dem Preis „Das politische Buch 2020“ der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet. Quent studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der University of Leicester (UK).
Politikwissenschaftlerin und Politikberaterin
Andrea Römmele ist Professorin für Politische Kommunikation und Vize Präsidentin an der Hertie School in Berlin. Ihr Forschungsinteresse gilt den Themen vergleichende politische Kommunikation, politische Parteien und Public Affairs. Sie war Fulbright Distinguished Chair in Modern German Studies 2012/13 an der University of California in Santa Barbara, Visiting Fellow an der Johns Hopkins University in Washington DC und an der Australian National University in Canberra. Sie hat ihren Master-Abschluss an der San Francisco State University im Rahmen eines Cross-Registration Programs mit der University of California at Berkeley erworben, an der Universität Heidelberg promoviert und an der Freien Universität Berlin habilitiert. Sie gehörte zum Wahlkampfteam von Gerhard Schröder und Hillary Clinton. Regelmäßige Medienauftritte (u. a. bei Maybrit Illner, Tagesschau, zeit.de, Focus, ARD Morgenmagazin, ZDF, New York Times). In ihrem neuesten Buch „Zur Sache“ widmet sie sich dem Thema Streit und Streitkultur als die zentralen Voraussetzungen für Demokratien.
Journalistin, Menschenrechtsaktivistin und Sozialunternehmerin
Düzen Tekkal ist mehrfach ausgezeichnete Journalistin, Menschenrechtsaktivistin und Sozialunternehmerin. Als Tochter jesidischer Flüchtlinge aus der Türkei hat sie Deutschland als Land der Chancen kennen gelernt, das es ihr ermöglichte, sich aus patriarchalen Strukturen zu befreien und ihren persönlichen „GermanDream“ zu verwirklichen. Mit der von ihr gegründeten Bildungsinitiative GermanDream setzt sie sich dafür ein, deutschlandweit junge Menschen für die Werte und Chancen zu begeistern, die im Grundgesetz der Bundesrepublik festgehalten sind, und die es allen Menschen ermöglichen, sich hierzulande frei zu entfalten und selbstbestimmt den eigenen Lebenstraum zu verwirklichen.
Power for Democracy ist ein Award für herausragendes demokratisches Engagement. Gewürdigt werden Organisationen und Initiativen, die sich durch ihre Aktivitäten für ein freiheitlich-demokratisches Miteinander in der Gesellschaft einsetzen und einen konkreten Beitrag zur Demokratieförderung leisten.
Dresden
Das Projekt „Gesprächsbereit Dresden“ der Aktion Zivilcourage e. V. fördert seit 2016 Dialog und eine lebendige Konfliktkultur. Es entwickelt Austauschformate und organisiert, gestaltet und moderiert Gesprächsräume in Stadtteilen, Nachbarschaften, Gemeinden, Institutionen und auf der Straße.
Indem es Raum für respektvolle Gespräche über gesellschaftliche Kontroversen in kleinen heterogenen Gruppen schafft, wird Einzelnen keine große Bühne geboten, um ihre Meinung kundzutun. Die Anwesenden tauschen sich über aktuelle Konfliktthemen aus und lernen sich dabei gegenseitig besser verstehen – ein Kernelement lebendiger Demokratie. In den Gesprächen geht es nicht darum, andere von der eigenen Meinung zu überzeugen, sondern unter Berücksichtigung der verschiedenen Perspektiven gemeinsam Lösungen für ein gutes Zusammenleben zu erarbeiten. Diese Dialoge sollen dazu beitragen, Meinungsunterschiede konstruktiv zu behandeln und die sichtbar gewordene Spaltung unserer Gesellschaft zu überwinden.
“Die Initiative „Gesprächsbereit Dresden“ von Aktion Zivilcourage e.V. bringt Menschen in der sächsischen Landeshauptstadt miteinander in Dialog. Ausgehend von der grundsätzlichen Akzeptanz jedes Menschen zu jeder Zeit fördert das Projekt den Austausch im Gespräch, auch bei gegensätzlichen Ausgangspositionen. Der Initiative gelingt es, Gruppen aus der Selbstbezogenheit einer „Silodarität“ in eine gesamtgesellschaftliche Solidarität zu führen”, lautet die Begründung der Jury.
Vor dem Hintergrund zunehmender globaler Herausforderungen wie Desinformation und autoritären Populismus, wie können Initiativen zur Förderung der Demokratie wie Ihre dazu beigetragen aktuelle politische Herausforderungen anzugehen?
Wir entwickeln Dialogprojekte und organisieren, gestalten und moderieren Dialoge in Stadtteilen, Nachbarschaften, Gemeinden, Institutionen und auf der Straße. Die Gespräche finden hauptsächlich in kleinen Gruppen statt, wo Menschen sich auf Augenhöhe begegnen und auch leise Stimmen hörbar werden. Die Anwesenden tauschen sich über aktuelle konfliktreiche Themen aus und lernen sich dabei besser kennen und verstehen. Ziel ist es nicht, andere von der eigenen Meinung zu überzeugen, sondern unter Berücksichtigung der verschiedenen Perspektiven gemeinsam Lösungen für ein gutes Zusammenleben zu erarbeiten. Auch wenn in diesen Zeiten viele Menschen das Gespräch aufgegeben haben, weil es zu anstrengend erscheint oder sich keine schnell sichtbaren Veränderungen zeigen: Ein wahrhafter Dialog ist für uns die einzige Option, die sichtbar gewordene Spaltung unserer Gesellschaft zu überwinden.
Um ein widerstandsfähiges demokratisches Gemeinwesen aufzubauen und zu stärken, bedarf es…:
Um ein widerstandsfähiges demokratisches Gemeinwesen aufzubauen und zu stärken, braucht es eine nachhaltige Dialog- und Diskussionskultur. Wir sind davon überzeugt, dass sich eine lebendige und stabile Demokratie durch selbstbewusste Menschen auszeichnet, die am Gemeinwesen mitwirken.Motivierende und positive Erfahrungen im eigenen Lebensumfeld sowie die Anerkennung der eigenen Lebensrealitäten- und geschichten können das Engagement für Demokratie befördern. Die Basis dafür sehen wir in der Achtung der Menschenwürde und der freiheitlich demokratischen Grundordnung.
Unser Handeln zielt deswegen darauf ab, Perspektiven für gesellschaftliches Engagement zu eröffnen und Demokratie erlebbar zu machen. Wir ermutigen Menschen dazu, Verantwortung für die friedliche Gestaltung ihres sozialen Umfelds zu übernehmen, Herausforderungen anzusprechen und gemeinsam mit Zivilcourage anzupacken. Dabei ist der Dialog für uns Grundvoraussetzung.
Welche Bedeutung hat die Auszeichnung für Ihre Organisation?
Die Auszeichnung hat große Bedeutung für unsere Organisation. Sie würdigt unsere Bemühungen, den Dialog zwischen Gruppen mit unterschiedlichen Meinungen zu fördern und bestärkt uns in unserer Mission. Sie bestätigt die Relevanz unserer Arbeit und gibt uns neuen Antrieb, unser Engagement fortzusetzen und auszubauen.
Stuttgart
Das Projekt “Schalom und Salam” von Kubus e.V. verbindet interkulturellen Dialog und moderne Bildungsformate durch Botschafter:innen Schulungen, vielfältige Begegnungsformate und einen Podcast.
Dieses Engagement fördert die Verständigung zwischen jüdischen und muslimischen Gemeinschaften in Deutschland und ermöglicht neue individuelle Perspektiven. Durch kontinuierliches Lernen und Reflektieren wird für Menschen, die sich sonst wenig an politischen Prozessen beteiligen, eine Basis für die aktive Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen geschaffen. In diesen Bildungsräumen wird kritisches Denken und Empathie angeregt, um eine inklusive Gesellschaft zu gestalten, in der Vielfalt als Stärke begriffen wird.
Bei „Schalom Salam“ wird Fehlertoleranz eingeübt, die Selbstreflexion verbessert und durch interkulturelle Begegnungen Ängsten und Vorurteilen entgegengewirkt.
Die Jury begründet ihre Entscheidung: “Das Projekt „Schalom und Salam“ des Stuttgarter Vereins Kubus e.V. steht im Dienst des jüdisch-muslimischen Dialogs und übersetzt abstrakte politische Forderungen in konkrete, praxisnahe Konzepte. Ziel des ehrenamtlichen Projekts ist der Abbau von Antisemitismus und antimuslimische Rassismus in unserer Gesellschaft. Hierfür bringen die Macher junge Menschen mit unterschiedlichen Biografien zusammen und befähigen sie durch verschiedene Bildungsangebote, spezifische Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu erkennen und sich dagegen einzusetzen.”
Vor dem Hintergrund zunehmender globaler Herausforderungen wie Desinformation und autoritären Populismus, wie können Initiativen zur Förderung der Demokratie wie Ihre dazu beigetragen aktuelle politische Herausforderungen anzugehen?
Unsere Initiative zur Förderung der Demokratie ist heute wichtiger denn je, um den Herausforderungen wie Desinformation und autoritärem Populismus entgegenzuwirken. Wir bieten eine Vielzahl an Bildungsprogrammen an, die darauf abzielen, fundiertes Wissen über gesellschaftliche Phänomene und Probleme zu vermitteln und gleichzeitig Ignoranz abzubauen.
Ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit sind interkulturelle Begegnungen. Diese ermöglichen es Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen, einander kennenzulernen und Ängste abzubauen. Durch den direkten Austausch entstehen Verständnis und Respekt, was wesentlich dazu beiträgt, Vorurteile abzubauen und ein harmonischeres Miteinander zu schaffen.
Besonders am Herzen liegt uns die Förderung des kritischen Denkens. In einer Welt, die von Desinformation überschwemmt wird, ist es essenziell, dass die Menschen lernen, Informationen zu hinterfragen und sich eigene, fundierte Meinungen zu bilden. Unsere Bildungsangebote stärken diese Fähigkeiten und helfen den Teilnehmern, aktiv und informiert an politischen Prozessen teilzunehmen.
Darüber hinaus setzen wir uns entschieden gegen autoritären Populismus ein. Indem wir die Grundprinzipien der Demokratie wie Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Pluralismus betonen, fördern wir eine Kultur der Teilhabe und des Engagements. Dies trägt dazu bei, die Gesellschaft zu einen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Durch unsere Arbeit möchten wir einen echten Unterschied machen. Wir glauben fest daran, dass Bildung, Verständnis und Begegnung der Schlüssel zu einer besseren und gerechteren Welt sind.
Um ein widerstandsfähiges demokratisches Gemeinwesen aufzubauen und zu stärken, bedarf es…:
Um ein widerstandsfähiges demokratisches Gemeinwesen aufzubauen und zu stärken, bedarf es gezielter Maßnahmen, die auf Dialog, Bildung und interkulturellen Austausch setzen. Wesentlich ist die Schaffung von Dialog- und Gesprächsräumen, in denen unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen und offene Gespräche geführt werden können. Diese Plattformen sind entscheidend, um Mythen und Misstrauen abzubauen und ein tieferes Verständnis füreinander zu entwickeln.
Eine Kultur der Fehlertoleranz spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Indem wir eine Umgebung schaffen, in der Fehler als Lernchancen betrachtet werden, fördern wir Selbstreflexion und kontinuierliche Verbesserung. Dies trägt maßgeblich zur Resilienz der Gemeinschaft bei.
Ebenso wichtig ist die Etablierung niederschwelliger Bildungsräume. Diese ermöglichen es auch Menschen ohne großen Bezug zur Politik, sich aktiv an politischen Diskursen zu beteiligen und Wissen über aktuelle Debattenthemen zu erlangen. Solche Angebote sind essenziell, um eine breite Partizipation und ein fundiertes Verständnis in der Bevölkerung zu fördern.
Darüber hinaus sollten Begegnungsräume und -anlässe intensiv genutzt werden, um Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe zusammenzubringen. Feste und andere gemeinschaftliche Veranstaltungen bieten ideale Gelegenheiten, um Vorurteile abzubauen und Ängste zu überwinden. Durch den persönlichen Austausch entsteht ein tieferes gegenseitiges Verständnis und eine stärkere Gemeinschaft.
Diese Maßnahmen sind grundlegende Bausteine, um eine widerstandsfähige demokratische Gesellschaft zu schaffen, die offen für Vielfalt ist und in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich aktiv und informiert einzubringen.
Welche Bedeutung hat die Auszeichnung für Ihre Organisation?
Die Auszeichnung für unsere Organisation hat eine tiefgreifende Bedeutung und stellt eine besondere Anerkennung unserer Arbeit dar. Es hat uns zutiefst berührt, dass wir diese Auszeichnung erhalten haben, da sie ein starkes Zeichen dafür ist, dass unsere Bemühungen gesehen und gewürdigt werden. In einer Zeit, in der die Herausforderungen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt immer größer werden, ist diese Anerkennung ein wichtiges Signal für uns. Die Auszeichnung macht unsere Arbeit sichtbar und hebt die Bedeutung unserer Projekte hervor. Sie zeigt, dass unser Einsatz für Bildung, Dialog und interkulturellen Austausch von großer Relevanz ist und positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirkt. Diese öffentliche Anerkennung bestärkt uns darin, weiterhin mit vollem Einsatz für unsere Ziele zu arbeiten und noch mehr Menschen zu erreichen. Darüber hinaus stärkt die Auszeichnung das Vertrauen und die Motivation unseres gesamten Teams. Es ist eine Bestätigung dafür, dass unsere Anstrengungen und unser Engagement geschätzt werden und dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Wertschätzung, die wir durch diese Auszeichnung erfahren, gibt uns neuen Antrieb, unsere Vision einer inklusiven und gerechten Gesellschaft weiter zu verfolgen.
Berlin
Das „Thüringen-Projekt“ des Verfassungsblog hat sich im Vorfeld der Landtagswahl in Thüringen 2024 intensiv mit den folgenden Fragen beschäftigt: Was könnte passieren, wenn eine autoritär-populistische Partei wie die AfD staatliche Machtmittel erhält? Welche Möglichkeiten und Spielräume hätte sie, ihre Macht zum Schaden der Demokratie einzusetzen?
Auf Basis dieser Fragestellungen hat eine Forschungsgruppe aus Rechts- und Politikwissenschaftler:innen (verfassungs-)rechtliche Handlungsempfehlungen für den Thüringer Landtag entwickelt, um die Rechtsordnung im Freistaat Thüringen zu stärken. Das Projektteam informiert in verschiedenen Veranstaltungsformaten bundesweit über die Forschungsergebnisse. Zudem bietet es Workshops für verschiedene Berufsgruppen an, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie demokratieschädigenden Vorhaben einer autoritär-populistischen Partei in Machtpositionen entgegengewirkt werden kann. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden von Maximilian Steinbeis im Buch „Die verwundbare Demokratie. Strategien gegen die populistische Übernahme“ publiziert und im Podcast „Thüringen 2024 – Was wäre, wenn“ erklärt.
“Im „Verfassungsblog – Thüringen Projekt“ gGmbH zeigt der Max Steinbeis Verfassungsblog Wissenschaft Haltung. Auf höchstem rechtswissenschaftlichen Niveau untersucht das Projekt die Folgen einer Regierungsübernahme durch autoritär-populistische Kräfte für die Verfassung und Rechtsstaatlichkeit in Thüringen. Mit dieser Intervention gelingt es, ein Scharnier zwischen wissenschaftlicher Arbeit und gesellschaftlicher Realität zu schaffen und neue Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen”, so die Jury.
Vor dem Hintergrund zunehmender globaler Herausforderungen wie Desinformation und autoritären Populismus, wie können Initiativen zur Förderung der Demokratie wie Ihre dazu beitragen aktuelle politische Herausforderungen anzugehen?
Viele Menschen in Deutschland nehmen unsere Demokratie als unverwundbar wahr – das ist sie aber nicht. Im Thüringen-Projekt haben wir uns angeschaut, wie viel der autoritären Strategie, die wir im Ausland beobachten, auch in Deutschland zur Anwendung kommen könnte. Damit wollen wir keine Angst schüren, sondern darüber aufklären, was eine autoritäre Partei anrichten könnte, um unserer Demokratie zu schaden. Das ist wichtig, um es zu verhindern – das hat auch das Beispiel Israel gezeigt: Dort wurde die umfassende Justizreform nur deshalb gestoppt, weil die Menschen vor Ort verstanden haben, welche Auswirkungen sie auf das demokratische System haben würde. Sie sind in Scharen auf die Straße gegangen – weil sie zuvor in privaten Wohnzimmern ehrenamtlich von Rechtswissenschaftler:innen aufgeklärt worden sind. Das inspiriert uns bis heute – und ist auch der Grund, weshalb wir im Rahmen des Thüringen-Projekts so viel Aufklärungsarbeit leisten.
Um ein widerstandsfähiges demokratisches Gemeinwesen aufzubauen und zu stärken, bedarf es…:
…des Gefühls, etwas verändern zu können. Deshalb betonen wir im Rahmen des Thüringen-Projekts auch immer wieder, wie wichtig ziviler Verfassungsschutz ist. Damit meinen wir eben genau, dass der Schutz der Verfassung nicht an Politik oder Justiz ausgelagert werden kann, sondern jedem Einzelnen obliegt. Es gibt niemanden, den das nichts angeht. Im Thüringen-Projekt haben wir uns damit beschäftigt, wie autoritäre Kräfte unserer Demokratie schaden könnten – je nach Wahlergebnis. Das soll dabei helfen, ihre Schachzüge frühzeitig zu erkennen – und dann gemeinsam dagegen zu protestieren. Dass es diesen Mechanismus gibt und er funktioniert, haben wir etwa nach den „correctiv“-Recherchen gesehen. Das braucht es öfter: Nur eine wachsame Demokratie ist widerstandsfähig.
Welche Bedeutung hat die Auszeichnung für Ihre Organisation?
Wir freuen uns außerordentlich darüber! Dass unsere Arbeit und der damit einhergehende Einsatz für die Demokratie auf diese Art und Weise gewürdigt werden, macht uns stolz. Es ehrt uns, dabei neben CeMAS und der Dokumentation Gegen uns., neben Augen auf und HateAid für unser demokratisches Engagement ausgezeichnet worden zu sein. Außerdem sind wir bei unserer Forschungsarbeit auf Spenden- und Auszeichnungsgelder angewiesen. Wir freuen uns also sehr, dieses Geld für unsere weitere wissenschaftliche Arbeit ausgeben zu können.
Berlin
CeMAS – Center für Monitoring, Analyse und Strategie leistet als interdisziplinäre Organisation an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Journalismus und Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Verschwörungsideologien, Desinformation, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Unter dem Claim “A Better Internet is Possible — a Better World is Necessary” entwickelt es Strategien, um diesen Entwicklungen im Digitalen Raum zu begegnen.
Für seine Arbeit verbindet CeMAS psychologische und sozialwissenschaftliche Perspektiven mit moderner Data Science und investigativen journalistischen Methoden. Dieser kontinuierliche Austausch von Expertisen fließt in systematisches Online-Monitoring und moderne Studiendesigns. So analysiert das Institut aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen in online- und offline Sphären und leistet mit seinen Handlungsempfehlungen einen wichtigen Beitrag, um verschwörungsideologischen und rechtsextremistischen Tendenzen entgegenzutreten.
Die Jury begründet: „CeMAS gelingt es auf herausragender Weise, mit innovativen Verfahren und transdisziplinärer wissenschaftlicher Reflektion am Puls der Zeit, auf demokratiefeindliche Tendenzen aufmerksam zu machen. Dabei fokussieren die beteiligten Forscher:innen im digitalen Raum auf die Dechiffrierung antisemitischer Weltbilder; eine Aufgabe, die leider immer noch nicht an Aktualität verloren hat. CeMAS begegnet der Krise des Verstehens, die aus zunehmender Orientierungslosigkeit und Desinformation entsteht, mit Verstehen.”
3 Fragen an Josef Holnburger, Geschäftsführer von CeMAS
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Wir bündeln interdisziplinäre Expertise zu Verschwörungsideologien, Desinformation, Antisemitismus & Rechtsextremismus und liefern Handlungsoptionen.
Wofür werden Sie das Preisgeld von 20.000 Euro verwenden?
Wir schaffen ein Weiterbildungsangebot für freie und Lokaljournalist:innen, um sich online und offline besser gegen Übergriffe schützen zu können. Dafür entwickeln wir zusammen mit Partner:innen ein Sicherheitstraining und bieten dieses kostenfrei an. Eine wehrhafte Demokratie braucht auch wehrhaften Journalismus.
Ich wünsche mir für Deutschland…
…einen besseren Schutz für Opfer von Menschen- und Demokratieverachtung: Häufig werden (Online-) Bedrohungen von Jüd:innen, Journalist:innen und vielen weiteren kleingeredet und von Behörden nicht ernst genug genommen. Hier braucht es ein entschiedeneres Vorgehen – sowohl auf Seiten der staatlichen Institutionen als auch von der Gesellschaft.
Dresden / Berlin
Die Webdokumentation Gegen uns. ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e. V. (VBRG) und des Projekts Support der RAA Sachsen e. V. Sie verankert die oft ausgeblendete Perspektive der Angegriffenen im kollektiven Gedächtnis. Die Opferperspektive wird so zum Ausgangspunkt für ein neues Verständnis einer schmerzhaften Gegenwart, in der rassistische, antisemitische und rechte Angriffe das Leben vieler Menschen beeinträchtigen.
In den einzelnen Episoden berichten Betroffene über ihre Erfahrungen von Gewalt, Ausgrenzung und Kriminalisierung, aber auch von gelebter Solidarität und erfolgreichem Widerstand. So entsteht eine umfangreiche digitale Dokumentation, die ein detailreiches Bild rechter Gewalt in Deutschland seit 1990 zeichnet und ihre Folgen für die Gesamtgesellschaft aufzeigt. Seit Projektbeginn im Jahr 2020 sind bereits sieben Episoden erschienen, im Jahr 2021 wurde Gegen uns. mit dem Grimme Online Award in der Kategorie Information ausgezeichnet.
„’Gegen uns. Betroffene im Gespräch über rechte Gewalt nach 1990 und die Verteidigung der solidarischen Gesellschaft’ schafft durch die individuelle Dokumentation rassistischer, antisemitischer und rechtsextremer Gewalt Voraussetzungen, um Vorurteile abzubauen und durch Empathie mit den Opfern ein neues Verständnis von Gewalt gegen marginalisierte Gruppen zu entwickeln. In der Aufzeichnung vernachlässigter Geschichte macht die Webdokumentation Gegen uns. die Wachstumsschmerzen gesellschaftlicher Wandlungsprozesse spürbar“, begründet die Jury ihre Entscheidung.
3 Fragen an die Projektträger VBRG und RAA von Gegen uns
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Gegen uns stellt die Lebensgeschichten und Erfahrungen von Menschen in den Mittelpunkt, die rechte und rassistische Gewalt erfahren haben: aus der Perspektive der Angegriffen.
Wofür werden Sie das Preisgeld von 20.000 Euro verwenden?
Mit dem Preisgeld wird die Produktion von neuen Episoden und Begleitmaterial für Bildungsarbeit ermöglicht: denn es gibt noch viele Menschen, deren Erfahrungen von Widerstand, Solidarität und langanhaltenden Folgen rechter Gewalt mehr Gehör finden sollten.
Wir wünschen uns für Deutschland…
… dass Betroffene rassistischer, antisemitischer und rechter Angriffe nicht alleine gelassen werden und sich viel mehr Menschen sichtbar und solidarisch an die Seite der Angegriffenen stellen.
Zittau / Oberlausitz
Mit politischer und kultureller Bildungsarbeit setzt sich Augen auf – Zivilcourage zeigen e.V. in der Oberlausitz gegen Hass und Rechtsextremismus und für mehr Toleranz und Zivilcourage ein. Die Initiative vernetzt sich mit tschechischen und polnischen Partnerorganisationen, um das Demokratiebewusstsein in der Region zu stärken. Durch die Organisation von Sportveranstaltungen, Kulturfesten und anderer Veranstaltungsformate fördert sie das gesellschaftliche Miteinander. Während der Corona-Pandemie leistete der Verein Aufklärungsarbeit gegen die aktiven rechtsradikalen und verschwörungsideologischen Stimmen in der Region.
„Augen auf – Zivilcourage zeigen setzt sich vor Ort dafür ein, Grenzen im Denken zu überwinden und fördert den Geist des Miteinanders. Dafür begibt sich die Initiative mit Projekten und Aktionen wie der ‚Karawane der Vernunft‘ im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße und zeigt bemerkenswerte Zivilcourage“, begründet die Jury ihre Entscheidung.
3 Fragen an… Sven Kaseler, Vorstand und Mitbegründer von Augen auf.
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Unabhängig, deutlich, charmant, provokant und vor allem kontinuierlich setzt sich Augen auf seit 22 Jahren für eine humanistische, demokratische Gesellschaft ein.
Wofür werden Sie das Preisgeld von 20.000 Euro verwenden?
Für Menschen, die über das Ehrenamt hinaus arbeiten: Personal. Ist das abgesichert, kann man auch die Finanzierung der Sachkosten für Projekte erreichen.
Ich wünsche mir für Deutschland…
… viel mehr Gelassenheit, Klarheit, Vertrauen und einen Gesellschaftskonsens beruhend auf Werten der Aufklärung und des Humanismus. Die Bereitschaft und den Drang um auf dieser Welt zu einem Miteinander ohne Benachteiligung und Ausgrenzung zu finden.
Berlin
HateAid bietet Betroffenen von Hass im Netz Hilfe und Unterstützung, um auf diese Weise das Internet als sicheren Ort zu gestalten. So stellt HateAid on- und offline ein Maßnahmenbündel bereit, das unter anderem Beratungs- und Informationsangebote umfasst. Dazu gehört insbesondere die App „Meldehelden“ – ein niedrigschwelliges Angebot, um Hass und Gewalt im Internet zu melden und auf diese Weise Dokumentation sowie rechtliche Verfolgung zu ermöglichen. Mit Aufklärungsarbeit setzt sich HateAid zudem öffentlichkeitswirksam für die Anerkennung digitaler Gewalt sowie Regeln für mehr Sicherheit in sozialen Medien ein.
„Hass im Netz ist eine besondere Herausforderung für die Demokratie. HateAid leistet hier einen wichtigen, beispielhaften Beitrag und unterstützt Opfer von digitaler Gewalt, Hass und Hetze im Internet. Neben dem Einsatz für Betroffene engagiert sich HateAid mit Kampagnen und Aktionen dafür, ein öffentliches Bewusstsein für Online-Gewalt zu schaffen, und mit rechtlichen Mitteln für sichere und demokratische Strukturen im Internet zu sorgen“, so die Jury.
3 Fragen an… Anna-Lena von Hodenberg, Gründungsgeschäftsführerin der HateAid gGmbH
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HateAid ist die erste Beratungsstelle für Betroffene von digitalem Hass. Wir helfen mit Beratung, Prozesskostenfinanzierung und Expertise.
Wofür werden Sie das Preisgeld von 20.000 Euro verwenden?
Gerichtsprozesse sind für die Betroffenen teuer und mit einem hohen Risiko verbunden. Mit dem Preisgeld helfen wir ihnen die Täter:innen vor Gericht zur Verantwortung zu ziehen.
Ich wünsche mir für Deutschland …
… dass wir uns weniger anbrüllen, sondern einander wieder mehr zuhören. Und dass wir dabei die Rechte der anderen achten – so wie wir es auch selbst für uns in Anspruch nehmen würden.